26.04.2016 - Schülerinnen und Schüler der GGS Katterbach basteln für die benachbarte Flüchtlingsunterkunft
DRK freut sich über gute Zusammenarbeit.
"Das ist hier so, als hätte man ein winziges Zimmer und alle leben immer zusammen. Dagegen wohnen wir ja in riesigen Häusern", findet die achtjährige Lisa und guckt sich bei ihrem ersten Besuch in der Flüchtlingsunterkunft in Bergisch Gladbach-Katterbach staunend um. Um es den Bewohnern dort etwas wohnlicher zu machen, haben die Kinder der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule Katterbach fleißig Frühlingsdekoration gebastelt und diese persönlich vorbeigebracht. Nun hängen die Erst- und Zweitklässler und ihre Lehrerinnen gemeinsam mit Flüchtlingen und DRK-Mitarbeitern die bunten Klebebilder und geschmückten Zweige in der großen Aufenthaltshalle auf, die gleich viel freundlicher aussieht.
Die Idee zu dieser Aktion hatten die Schülerinnen und Schüler selbst, und es ist nicht das erste Mal, dass sich die GGS Katterbach für die Flüchtlinge engagiert. "Das reicht von der Kuchenspende bis zu kostenlosen Eintrittskarten für die Bildungsmesse didacta, die die Schulleitung für uns organisieren konnte. Aktuell freuen wir uns darüber, dass wir den Verkehrsübungsplatz der Schule mitbenutzen dürfen", so DRK-Mitarbeiterin Katrin Preuß, die sich als pädagogische Fachkraft um den Bildungsbereich kümmert. Sie und ihre Kollegen sind dankbar für die konstruktive Unterstützung: "Wir sind auf die Zusammenarbeit angewiesen, um den Kindern einen erfolgreichen Schulbesuch zu sichern und ihre Integration voranzutreiben. Doch dass diese Zusammenarbeit so fantastisch funktioniert, ist sicherlich nicht selbstverständlich."
Insgesamt besuchen 15 Flüchtlingskinder die GGS Katterbach, vier von ihnen leben in der Flüchtlingsunterkunft, die nur durch einen Zaun von der Schule getrennt ist. Für Schulleiterin Heike Bahr-Müller und ihr Kollegium ist eine gute Kooperation deshalb selbstverständlich. "Ich möchte, dass die Kinder ein normales Miteinander entwickeln, ohne dass viel darüber geredet wird. Grundsätzlich gehen die Kinder ja mit der Situation auch ganz offen um, und es gibt kleine Freundschaften", betont sie. Damit Probleme gar nicht erst entstehen können, trifft sie sich alle zwei Wochen mit Katrin Preuß und Einrichtungsleiter Matthias Burghardt. Dann werden Informationen ausgetauscht, Absprachen getroffen. "Generell finden wir immer eine Lösung", sind sich die drei einig.
In der Flüchtlingsunterkunft Katterbach kümmert sich der DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. im Auftrag der Stadt Bergisch Gladbach derzeit um die Versorgung von 201 Menschen aus 24 Nationen. Die meisten stammen aus Syrien; 23 von ihnen sind minderjährig.