27.06.2018 - Trauer hinter bunten Bildern
Förderung der Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln ermöglicht Graffiti-Projekt für trauernde Kinder und Jugendliche.
Im Rahmen des DRK-Projektes "Leben mit dem Tod" hatten jetzt 20 trauernde Kinder und Jugendliche im Alter von 6-17 Jahren die Chance, an einem Graffiti-Projekt teilzunehmen. Unterteilt in zwei Gruppen lernten die Teilnehmer unter der Anleitung des Künstlers Benny Niklas die verschiedenen Spray-Techniken kennen und verwandelten die Leinwände in echte Kunstwerke.
Doch der künstlerische Aspekt stand an den zwei Tagen gar nicht im Mittelpunkt der Arbeit. Vielmehr ging es darum, in den Bildern seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Wo ist der Verstorbene jetzt? Welche Verbindung habe ich noch zu dem Verstorbenen?
Hierbei entstanden wahre Kunstwerke, die die persönliche Verbindung zu den Verstorbenen deutlich machten. Neben zahlreichen Textpassagen wurden auch viele Symbole verwendet, die die Betroffenen an den Verstorbenen erinnern. In der abschließenden Gesprächsrunde konnte jeder sein Kunstwerk präsentieren und deren Bedeutung den anderen Teilnehmern erläutern.
Laut Aussage von Projektleiterin Stephanie Witt-Loers habe das Graffiti-Projekt die Betroffenen noch einmal näher zusammengeführt. "Die Kinder und Jugendlichen konnten ihren Trauerprozess an diesem Tag einmal auf ganz andere Weise verarbeiten. Dabei wurde viel erzählt und gelacht, aber auch geweint", verrät Projektleiterin und Ideengeberin Stephanie Witt-Loers. Diese Form der gemeinsamen Trauerverarbeitung sei sehr wichtig, da die Jugendlichen so erfahren, dass sie mit ihren Gedanken und Gefühlen nicht alleine sind.
Ermöglicht wurde das Projekt durch die finanzielle Unterstützung der Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln, die 1.400€ für den zweitägigen Workshop zur Verfügung stellten.
Dank der guten Kooperation mit dem Gymnasium Herkenrath konnte das Graffiti-Projekt nun bereits zum dritten mal in der geschützten Atmosphäre des Schulhofs stattfinden.
Die fotografische Dokumentation des zweitägigen Graffiti-Projektes wurde von einem betroffenen Jugendlichen selbst übernommen.