09.06.2016 - Flüchtlinge in der Unterkunft Katterbach feiern gemeinsam den Ramadan
DRK stellt Abendessen nach Sonnenuntergang bereit

Die Stimmung ist ausgelassen und doch feierlich, als sich gegen 22.00 Uhr mehr als 80 Bewohner der Flüchtlingsunterkunft Katterbach nach Sonnenuntergang zum sogenannten Iftar zusammensetzen, dem abendlichen Fastenbrechen während des Ramadan. Zuvor haben die Menschen bereit einige Datteln zu sich genommen und das Abendgebet gesprochen, nun freuen sich alle auf das gemeinsame warme Abendessen im Aufenthaltszelt. Schon an der Essensausgabe wird gelacht und erzählt. Seit dem Sonnenaufgang haben die Menschen nichts mehr zu sich genommen, wie es für gläubige Muslime im Fastenmonat üblich ist.
"Damit die Bewohner in Katterbach den Ramadan begehen können, hat unsere Küche vom 6. Juni bis zum 4. Juli das Versorgungskonzept umgestellt", erklärt DRK-Einrichtungsleiter Matthias Burghardt. "Wer sich angemeldet hat, kann in dieser Zeit auch am späten Abend essen. Außerdem verteilen wir Lunchpakete, damit die Menschen bereits in den frühen Morgenstunden frühstücken können. Für alle anderen Bewohner ändert sich nichts."
Die Flüchtlinge in Katterbach wohnen in Leichtbauhallen, wo sie keine Möglichkeit haben, Essen zuzubereiten oder aufzubewahren. Die Möglichkeit, dennoch zu fasten, nehmen sie dankbar an. Mehr noch. "Die Stimmung ist in diesem Monat wirklich besonders. Es ist schön zu sehen, wie sich auch nicht-muslimische Bewohner darum bemühen, dem Ganzen einen feierlichen Rahmen zu geben, indem sie zum Beispiel beim Saubermachen während des Iftar helfen", so Matthias Burghardt.
In der Unterkunft in Katterbach leben derzeit 172 Menschen aus 26 Nationen; die meisten von ihnen stammen aus Syrien. Im Auftrag der Stadt Bergisch Gladbach kümmert sich der DRK-Kreisverband Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. um ihre soziale, medizinische und hauswirtschaftliche Versorgung. Auch in anderen DRK-Flüchtlingsunterkünften im Rheinisch-Bergischen Kreis wird der Ramadan bei der Essensplanung berücksichtigt.