Neues aus dem Projekt „Leben mit dem Tod"
Spannende Workshops und Ausflüge für Kinder, Jugendliche und Witwen.
Schmuck- Workshop für trauernde Jugendliche und Witwen
In Kooperation mit der Goldschmiedin Verena Heider hatten jetzt trauernde Jugendliche und Frauen die Möglichkeit, im Rahmen eines Workshops individuelle Schmuckstücke zur Erinnerung an den Verstorbenen zu gestalten. Dafür brachten sie persönliche Gegenstände wie Fotos, Gitarrenplättchen, Texte, Unterschriften oder auch etwas Asche des Verstorbenen mit in die Goldschmiedewerkstatt.
„Jedes Schmuckstück ist verbunden mit ganz persönlichen schönen Erinnerungen und zugleich dem Schmerz um den verstorbenen Bruder, die tote Mutter oder den Ehemann“, weiß die Trauerexpertin, Autorin und Projektleiterin Stephanie Witt-Loers. „Die Gestaltung der neuen, tröstlichen Beziehung zum verstorbenen Menschen stand an den beiden Workshop-Tagen im Fokus.“
Möglich gemacht wurde dieses Projekt durch die Unterstützung der Aktion Lichtblicke von Radio Berg. Bei der Sonderaktion „Das große Danke“ aus dem Jahr 2023 wurde dem Projekt „Leben mit dem Tod – Trauernde Familien begleiten“ 1.500€ zugesprochen.
Trauernde Kinder zu Gast im Bestattungshaus König
Was für viele auf den ersten Blick abschreckend wirkt, war für die Kinder aus dem Projekt „Leben mit dem Tod – Trauernde Familien begleiten“ eine wichtige und wertvolle Erfahrung. Gemeinsam mit Projektleiterin und Trauerbegleiterin Stephanie Witt-Loers besuchten insgesamt 14 Kinder das Bestattungsunternehmen König in Bergisch Gladbach.
Die Kinder, die ihren Vater, ihre Mutter oder ein Geschwister durch den Tod verloren haben oder denen dieses schlimme Schicksal noch bevorsteht, wurden im Vorfeld auf den Besuch vorbereitet und konnten vor Ort ihre offenen Fragen zu Sterben, Tod und Bestattung stellen. Dabei konnten beängstigende Vorstellungen, wie zum Beispiel der Glaube, dass Verstorbene nackt in einer Holzkiste liegen oder das Verbrennen wehtut, ausgeräumt werden. Bestatter Jochen König nahm sich viel Zeit für die Kinder und erklärte kind- und entwicklungsgerecht viele Dinge, die für Erwachsene häufig selbstverständlich sind.
„Gerade wenn Familien mit dem Tod konfrontiert sind, können sich trauernde Angehörige nicht um die Kinder kümmern oder sie wissen selbst zu wenig zum Thema Bestattung,“ erklärt Stephanie Witt-Loers. „Deshalb war der Tag bei Jochen König, der sich reichlich Zeit für die Kinder genommen hatte und die vielen Fragen der Kinder mit Ruhe und auf Augenhöhe beantwortete, sehr wertvoll.“
Und nur traurig ging es nicht zu: Die Kinder durften den Scherenwagen bewegen, einen Sarg tragen und unter Anleitung einer Floristin Blumengestecke gestalten, die die Kinder später zum Grab oder neben das Foto des Verstorbenen stellen konnten.