Friedfertigkeit und Sozialverhalten
Das friedfertige Zusammenleben von Menschen ist das wichtigste Ziel unserer Arbeit mit Kindern und Eltern. Unterschiede, die sich aus der Staatsangehörigkeit, ethnischen Gruppierungen, der Religion, der sozialen Stellung, der politischen Überzeugung und den individuellen körperlichen und geistigen Bedingungen der Familien ergeben, prägen die Grundlagen unseres Alltags und unseres pädagogischen Handelns. Die Gruppe von 80 Kindern und den dazugehörigen Familien bietet einen großen Erfahrungsraum, um den unterschiedlichen Besonderheiten mit Respekt zu begegnen. Die Besonderheiten jeder Person möchten von Kindern und Pädagoginnen kennen gelernt werden. Wir akzeptieren diese und lassen sie bestehen. Unter Anerkennung bestehender Unterschiede besinnen wir uns auf gemeinsame Werte und Erfahrungen, wenn wir miteinander Toleranz und Akzeptanz manifestieren.
Im Spiel mit den anderen lernen die Kinder, sich in andere hineinzuversetzen und erleben sich in verschiedenen Rollen. Hierbei werden kontinuierlich soziale Beziehungen gefestigt. Altersentsprechend wird den Kindern vermittelt, dass wir einander nicht verletzen oder ärgern, um unsere Bedürfnisse umzusetzen, sondern sozial verträgliche Lösungen anwenden. Die jüngsten Kinder erfahren durch ein konsequentes "nein", ältere Kinder durch den Appell "wir schlagen nicht/nehmen nicht weg, sondern sagen/zeigen was wir möchten", die Grundlagen unserer gewaltfreien Einrichtung. Mit zunehmender sozialer Kompetenz, können die Kinder ihre Wünsche und Bedürfnisse für alle verständlich zum Ausdruck bringen und durch Verbalisierung ihrer Wünsche und Gefühle selbständig Lösungen oder Kompromisse für Konflikte finden. Kinder, die die sozialen Regeln noch nicht so gut beherrschen, werden geduldig und mit Respekt begleitet und unterstützt, wenn sie für das Erlernen noch Hilfe benötigen.